E-Bikes, Segway & Co. – die Fortbewegungsmittel der Zukunft

E-Bikes, Segway - Fortbewegungsmittel der Zukunft

Von Nina Peterz

Lärm, Schmutz, Abgase und Feinstaub, das muss nicht sein! Immer mehr Firmen setzten zum Schutz der Umwelt, auf Elektromobilität. Doch haben Elektrofahrzeuge eine reelle Chance sich im öffentlichen Verkehr durchzusetzen? Und welche Vor- und Nachteile besitzen sie? Wir informieren über die Fortbewegungstrends der Zukunft.

Hohe Anschaffungs- und Betriebskosten, überfüllte Straßen, Parkplatzprobleme und hohe Spritkosten. Für die meisten ist das Auto nicht mehr Statussymbol, sondern ein notwendiges Übel, um von A nach B zu kommen. Vor allem junge Leute, die in der Großstadt wohnen, verzichten zunehmend auf ein eigenes Auto und steigen lieber auf das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel um. In der heutigen Zeit spielt zudem der verantwortungsbewusste Umgang mit Umwelt und Ressourcen eine wichtige Rolle.

Unsere bisherige Mobilität ist nicht nachhaltig

Auto- und Industrieabgase schaden unserer Umwelt und widersprechen jeglichem Nachhaltigkeitsgedanken. Sie treiben die globale Klimaerwärmung unaufhörlich voran, deren Folgen allgemein bekannt sind: Verheerende Naturkatastrophen deren Häufigkeit zunimmt, das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten, sowie extreme Hitzewellen und Wassermangel sind nur einige Beispiele dafür. Zudem ist Erdöl kein Rohstoff, der unbegrenzt vorhanden ist.

Elektromobilität – ein Trend mit Zukunft?

Fahrzeuge mit Elektroantrieb werden immer beliebter und haben den Vorteil, dass sie den Verkehr nicht mit Abgasen belasten. Weitere Pluspunkte sind, dass sie kaum Lärm verursachen und gegenüber konventionellen Motoren weniger wartungsintensiv sind. Zudem eignen sie sich für mehr oder weniger sportlichere Menschen. Allerdings sind Elektrofahrzeuge in der Anschaffung noch immer recht teuer. Auch ihre begrenzte Reichweite ist ein Problem. Wir haben uns für Sie schlaugemacht, welche neuen Elektrofahrzeuge im Trend liegen, worin ihre Stärken und Schwächen liegen und ob sie das Potenzial besitzen, sich in Zukunft auf unseren Straßen durchzusetzen.

E-Bikes & Pedelecs

Ein E-Bike oder Pedelec ist ein Elektrofahrrad, mit zusätzlichem Elektromotor (am Vorder- oder Hinterrad oder am Tretlager). Bei den meisten E-Bikes ist die Geschwindigkeit auf 25 km/h limitiert. S-Pedelecs können auch eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h erreichen.

Genauso wie bei normalen Rädern gibt es für die einzelnen Anwendungsgebiete auch bei den eBikes die unterschiedlichsten Fahrradtypen. Ob E-Bikes Trekking, Elektro Mountainbike oder E-Crossbikes – für fast alle Klassen gibt es mittlerweile auch die enorm flexible Elektrovariante. Die Vorteile liegen auf der Hand: durch die unterstützende Funktion des Elektromotors eigenen sich Elektrofahrräder vor allem für Menschen, die regelmäßig lange Strecken zurücklegen müssen oder auch für ältere Menschen, die nicht mehr ganz so kraftvoll in die Pedale treten können.

Dennoch sind die Räder längst nicht „bloß“ Pensionistengefährte. Auch Sportler schätzen die effiziente Zusatzleistung durch die elektrische Unterstützung. Gerade bei Anstiegen oder auf langen Strecken hilft der Elektromotor um mit deutlich geringerem Kraftaufwand durch den Straßenverkehr oder Querfeldein fahren zu können. Dadurch lassen sich bloße Überbrückungsstrecken schnell und mit geringerer Anstrengung überwinden.

Das E-Bike ist in Österreich mittlerweile auch das mit Abstand beliebteste Elektrofahrzeug. Jedes neunte verkaufte Fahrrad ist ein Pedelec. Auf Grund der weiter steigenden Nutzerzahlen von E-Bikes, fordert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) dringend Verbesserungen der Radfahrinfrastruktur.

Kostenpunkt: E-Bikes: ca. 2500.- Euro, Pedelecs: ca. 3.700.- Euro.

Plus: Distanzen und Geschwindigkeit – mit dem E-Bike ist man ohne große Anstrengung schneller unterwegs. Man kann ins Büro fahren, ohne dort mit gefürchteten Schweißflecken anzukommen.
Plus: Anspruchsvolle Touren – keine Frage, E-Bikes sind die perfekte Wahl für ältere Menschen oder Menschen mit Bewegungseinschränkung. Das E-Bike eignet sich aber auch ideal für junge Sportler, die eine anspruchsvolle Bergtour in Angriff nehmen wollen.
Plus: Ideales Workout – Radfahren mit Rückenwind ist die optimale Alternative zu einem sportlichen Fitnessprogramm. Im Gegensatz zu einem E-Bike funktionieren Pedelecs nur, wenn der Fahrer ständig selbst in die Pedale tritt.

Minus: Gewicht – das Elektrofahrrad ist mit rund 23 Kilo deutlich schwerer als ein gewöhnliches Fahrrad.
Minus: Preis – auch wenn Elektrofahrräder immer günstiger werden und die Technik ausgereifter, die Anschaffungskosten sind bei Qualitätsrädern nach wie vor deutlich höher als bei gewöhnlichen Fahrrädern.

Cargobike, Lastenrad

E- Cargobikes & Lastenräder

Kostenpunkt: ca. 2000.- bis 3000.- Euro

Plus: Ideales Transportmittel in der Stadt – Dank der verschiedenen Aufsätze (Grundplattform, Alukiste oder Kinderaufsatz) lassen sich damit Großeinkäufe, Kinder oder Haustiere befördern. Sie besitzen extrem stabile Ständer, auf denen das gesamte Gewicht sicher stehen kann.

Minus: Wenig sportlich – der sportliche Aspekt steht nicht im Vordergrund. Getreten werden muss nur dann, wenn man keinen Antrieb mehr hat. Wer es sportlich mag, kauft sich besser ein Bike ohne Motorunterstützung.
Minus: Hoher Energiebedarf – Lastenräder sind breiter, schwerer und langsamer und erfordern einen höheren Energiebedarf als beispielsweise E-Bikes.
Minus: Kippgefahr – bei dreirädrigen Cargobikes besteht Kippgefahr in Kurven!

E-Roller (auch E-Scooter)

Die Energieversorgung erfolgt durch Elektromotor. Aufrecht stehend schwebt man bis zu 20km/h schnell über den Boden. Beachten Sie beim Kauf, ob Sie mit dem Elektroflitzer lieber auf der Straße oder im Gelände fahren wollen und ob Sie einen Roller mit oder ohne Sitz bevorzugen. Wählen Sie ein Modell aus, das optimal auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Cityroller, Geländeroller oder Tretroller – die Auswahl an unterschiedlichen E-Rollern ist groß.

Vor allem in Großstädten haben die E-Roller viel Potenzial. Allerdings besitzen sie noch viele technische Schwachstellen und kosten in der Anschaffung um die 1.000 Euro mehr als vergleichbare Roller mit Verbrennungsmotor. Die Absatzzahlen stagnieren in Österreich.

Kosten: Von 450.- (Modelle ohne Sitz) bis 5000.- Euro.

Plus: Günstig im Unterhalt.
Plus: Angenehmes Fahrgefühl – ein breites Trittbrett sowie die aufrechte Fahrposition ermöglichen ein angenehmes Fahrgefühl.
Plus: Guter Überblick im Verkehr – durch die aufrechte Fahrposition hat man einen besseren Überblick im Verkehr.

Minus: Hohe Anschaffungskosten.

Segway

Die bis zu 15 km/h schnellen Roller mit zwei Rädern besitzen einen Elektromotor und werden durch Gewichtsverlagerung gelenkt.

Segways sind nach wie vor selten zu sehen. Dass ist nicht nur in Österreich so. 40 000 Segways sollten jährlich weltweit abgesetzt werden – seit der Produkteinführung hat sich der Segway allerdings nur etwa 140 000 Mal verkauft. Bei der breiten Masse konnte sich der auffällige Stadtflitzer noch nicht durchsetzen.

Kostenpunkt: ca. 8600.- Euro

Plus: Intuitiv – das Fahrzeug lässt sich praktisch intuitiv bedienen.
Plus: Sightseeing – Segways eignen sich als perfektes Transportmittel bei geführten City-Touren. Sehenswürdigkeiten können ohne jede Anstrengung besichtigt werden.

Minus: Fremdkörper – durch sein Aussehen wird der Segway auf Radwegen oft als Fremdkörper wahrgenommen.
Minus: Erfordert Übungszeit – Besonders das Ausweichen und Bremsen muss stark trainiert werden.
Minus: Hoher Anschaffungspreis und fehlende Alltagstauglichkeit.

Mini Segway (auch Hoverboard oder Oxboard)

Der Nutzer steuert sein Mini Segway über leichte Schwerpunktverlagerungen, besitzt allerdings keinen Lenker. Angetrieben wird das Mini Segway von einem wieder aufladbaren Akku. Geschwindigkeiten von 15 km/h sind möglich.

In den USA haben sie sich bereits zu einem beliebten Trendprodukt avanciert. In Europa sind die coolen Boards noch relativ neu auf dem Markt. Ob sie wirklich Potenzial haben sich auf unseren Straßen durchzusetzen wird sich erst in der nächsten Zeit zeigen.

Kostenpunkt: Online meist günstiger (ab ca. 300.- Euro) erhältlich, als beim Händler (ca. 1500.- Euro)

Plus: Hoher Fahrkomfort – die gummierte Standfläche, Profilreifen und Spritzwasserschutz sorgen für hohen Fahrkomfort. Der Mini Segway fährt beinahe von alleine.
Plus: Alltagstauglich – das Hoverboard kann problemlos unter den Arm genommen oder im Rucksack transportiert werden.
Plus: Relativ günstig in der Anschaffung.

Minus: Geringe körperliche Anstrengung.
Minus: Nur auf Privatgelände erlaubt – Self-Balancing-Boards kommen derzeit in der österreichischen Straßenverkehrsordnung nicht vor. Auf öffentlichen Straßen und Plätzen sind sie nicht gestattet.

Elektro Skateboards

Das Skateboard besitzt einen Elektromotor und wird über eine Bluetooth-Fernbedienung gesteuert. Ihre zulässige maximale Geschwindigkeit liegt bei 15 km/h. Zur Zielgruppe gehören Extrem-Boarder und diejenigen, die den Geschwindigkeitsrausch auf der Strecke bevorzugen. Es ist absehbar, dass das Skateboard wohl auch in den kommenden Jahren nur ein Nischenprodukt bleiben wird.

Kostenpunkt: zwischen 300 – 1000 Euro

Minus: Höheres Verletzungsrisiko – da das Board von alleine fährt, ermutigt es dem Fahrer zum Experimentieren (z. B. Handstand am Board, usw.).
Minus: Nur für Profis – das Board wird überwiegend von erfahrenen Sportlern mit langjähriger Skater-Praxis genutzt.
Minus: Häufige Zwischenfälle – Akkus und Ladegeräte können schnell überhitzen und Feuer fangen.
Minus: Hoher Preis – kostet ein Vielfaches des Preises eines normalen Skateboards.
Minus: Vom Verkehr ausgeschlossen – die Nutzung im öffentlichen Straßenverkehr ist nicht erlaubt.

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