Volle Haarpracht am Haupt, seidenweich glatt ohne Haare am Körper

Haare und Haarentfernung: Epilation und Depilation

Von Mag. Alexandra Bolena

Haare und Haarentfernung: Volle Haarpracht am Haupt, seidenweich glatt und ohne Haar am Körper – Ja, genauso hätten wir’s gerne… Und ob wir es so gern hätten, weil uns die Werbung dieses Schönheitsideal vorgaukelt, oder die Werbung ein aktuelles Schönheitsideal aufgreift, ist letztlich egal. Volles Haupthaar ist ein Indiz für Jugend und Gesundheit, ein ‚glatter‘ Körper wird mit ‚Gepflegtsein‘ gleichgesetzt – ob man das nun gutheißt oder nicht.

Es ist schon irgendwie lustig, während Männer einerseits mehr oder weniger unter schütterem Haupthaar leiden, möchten sie andererseits am Körper möglichst wenige Haare. Tatsächlich ist die komplette Enthaarung im Intimbereich bereits bei der Mehrheit der Männer bis 40 der Normalfall und auch der restlichen Körperbehaarung (vor allem auf Brust und Rücken) wollen immer mehr zu Leibe rücken. Und für beide Anwendungen – volle Kopfhaar einerseits und möglichst dauerhafte Epilation andererseits – sind immer mehr Männer bereit eine Menge Geld auszugegeben.

Oben soll das Haar also sprießen, während unten rum rasiert, fassoniert, epiliert, gewaxt, gelasert oder geharzt wird. Doch welche Möglichkeiten gibt es für Männer und Frauen das ‚Körperhaar‘ zu optimieren? Von Eigenhaartransplantation um ein ‚Mehr‘ zu erzeugen bist zum Lasern, das ein endgültiges ‚Aus‘ für den Haarwuchs verspricht – wir sagen Ihnen, worauf Sie achten müssen.

Rapunzel, lass dein Haar herunter…

Volles Haupthaar bei Frauen ist ein Zeichen für Vitalität und Gesundheit. Kaum eine Frau die nicht viel Aufmerksamkeit und Geld in die Pflege ihrer Haarpracht investiert. Die ersten grauen Haare sind meist ein Schock und es wird getönt und gefärbt um den Schein der Jugend möglichst lange aufrecht zu halten.

Graue Haare treffen auch die Herren der Schöpfung hart, sind aber im Vergleich zu der Wahrscheinlichkeit von zumindest einem partiellen Haarausfall betroffen zu sein, für die meisten Männer das kleinere Übel. Immerhin 30% aller Männer werden im Lauf ihres Lebens zumindest mit einer ‚Teilglatze‘ leben müssen. Aber manche Frauen stehen ja explizit auf Kahlköpfe, also nur den Kopf nicht hängen lassen.

Männern mit Glatze wird oft genug sogar spezieller Sex Appeal zugeschrieben – eine Frau mit schütterem Kopfhaar erntet üblicherweise vor allem mitleidige Blicke. Doch was tun, wenn die Haare zwar sprießen, aber nicht dort wo sie sollen? Sind Haartransplantationen am Kopf eine Alternative? Und was tun mit den Haaren, die man loswerden will?

Was tun, wenn es ‚oben‘ ausdünnt

Eine Transplantation ist ein Verpflanzungsvorgang – bei einer Haartransplantation am Kopf werden behaarte Hautteile am Hinterkopf entnommen und an der kahlen Stelle wieder eingesetzt. Im Erfolgsfall überleben die Haarwurzeln und sprießen auch nach der Transplantation weiter.

Nach der erfolgreichen Verpflanzung der beharrten Hautteile inclusive der Haarfollikel wächst das Haar dann optimalerweise wieder in natürlichen Gruppen, „follikular units“ oder auch FU oder Crafts genannt. Eine follikular unit enthält ein bis vier Haare.

Man unterscheidet im Allgemeinen zwei Techniken:

  • FUE-Technik – Einzelentnahme

  • FUT-Technik – Streifenentnahme

Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile, die abgewogen werden müssen. Eine eingehende Beratung bei mindestens einem Experten sollte einer Entscheidung also unbedingt vorangehen, den eine eindeutige Antwort auf die Frage, welche Methode, die ‚beste‘ ist gibt es nicht. Auch preislich unterscheiden sich die angebotenen Verfahren ganz massiv, wobei nicht immer die teuerste Methode die individuell geeignetste sein muss.

Haartransplantationen sind aber so gut wie immer eine Möglichkeit, Frauen wie Männern, die unter Haarausfall oder sehr schütterem Haar leiden, ein Stück Selbstbewusstsein zurückzugeben. Die Methoden die dabei zur Anwendung kommen wurden in ihren Ursprüngen übrigens schon im 18. Jahrhundert ‚erfunden‘, im Zuge des medizinischen Fortschritts aber natürlich laufend verbessert.

Gründe für Haarausfall

Uns allen gehen täglich Haare aus – ein Blick auf die Bürste, in den Abfluß nach dem Haarewaschen oder schlicht auf den Polster nach dem Aufwachen macht uns das ganz klar deutlich. Doch bei rund 100.000 bis 150.000 Kopfhaaren, die sich ständig erneuern ist es kein Malheur, sondern ganz normal, wenn man täglich bis zu 100 Haaren verliert.

Wenn man jedoch über einen längeren Zeitraum hinweg täglich mehr als 100 Haare verliert, spricht man von krankhaftem Haarausfall, auch Alopezie genannt. Doch warum haben einige bis ins hohe Alter volles Haar und andere schon in jungen Jahren mit schütterem Haar bis hin zur Glatze zu kämpfen?

Manche sprechen von Veranlagung, andere meinen, ‚die Hormone sind schuld‘, andere machen das Immunsystem verantwortlich. Fakt ist – so genau weiß man es nicht.

Klar ist, dass genetische Ursachen für Haarausfall schon in frühen Jahren verantwortlich sein können, aber auch Umweltfaktoren wie gesunde Ernährung, ausreichend Sport und Schlaf und eine gesunde Work-Live Balance tragen zu unserem allgemeinem Wohlbefinden – und damit auch zu einem gesunden Haarwuchs – bei.

Richtige Pflege – Haarausfall verhindern?

Wer tatsächlich eine genetische Disposition hat, dem helfen wahrscheinlich auch die besten Pflegetipps nicht, Haarausfall gänzlich zu verhindern.

Dennoch: wer sein Haar gut behandelt, den wird es umso länger mit Schönheit erfreuen.

  • Ausgewogene und vitaminreiche Ernährung: Biotin und Eiweiß aber auch ausreichend Mineralstoffe wie Eisen und Zink erhalten da Haar gesund.
  • Haar ausreichend mit Feuchtigkeit versorgen: Unser natürlicher Kopfschmuck besteht zu 10 bis 15 % aus Wasser – insbesondere bei Sonnenstrahlung also darauf achten, dass das Haar nicht austrocknet.
  • Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden – Hut aufsetzen oder Sonnenschutzspray fürs Haar verwenden.
  • Haare vor allzu großer Hitze schützen – sowohl beim Waschen, als auch beim Föhnen!
  • Beim Kämmen zuerst die Spitzen entwirren, dann erst die Längen ausbürsten. Wenn das erledigt ist vom Haaransatz weg noch einmal sanft durchkämmen.
  • Nach dem Haare-waschen kalt nachspülen! Kaltes Wasser schließt die Schuppenschicht und sorgt für Glanz.
  • Haare NICHT täglich waschen – durch häufiges Waschen geht die natürliche Schutzschicht verloren. Haarwäsche zweimal die Woche reicht bei gesundem Haar aus.
  • Haare am besten an der Luft trocknen lassen – im Winter empfehlen sich Föhnausätze: sie erzeugen durch den erzwungenen Abstand einen ‚Lufttrockeneffekt‘.
  • Regelmäßiges Spitzenschneiden um das Haar vor Spliss zu schützen.

Welches Haarpflegeprodukt Sie verwenden ist übrigens letzlich egal – viel wichtiger ist, dass Sie die oben beschriebenen Basisregeln einhalten. Natur ist aus vielerlei Gründen Chemie aber tendenziell immer vorzuziehen.

Lediglich beim Haare färben sollten Sie explizit schonende und qualitativ hochwertige Produktlinien verwenden. Auch Naturfärbemittel wie Henna in verschiedenen Nuancen ist bei richtiger Anwendung chemischer Farbe vorziehen. Aber bitte beim Färben immer vorsichtig sein und erst ausprobieren – Unverträglichkeiten und Allergien sind bei Färbeprodukten recht häufig.

Unten bitte ohne….

Klar gibt’s Frauen, die Glatzköpfe sexy finden, aber Fakt ist: Männer mit vollem Haar haben auch ihren Reiz. Umgekehrt schwören immer mehr Menschen auf die komplette Haarfreiheit unten rum. Und wir sprechen hier nicht nur von stoppelfreien Beinen…

Generell gibt es drei Möglichkeiten, lästige Härchen – wo auch immer – loszuwerden:

  • Depilation: Haar schneiden an der Hautoberfläche
  • Haar ausreißen
  • Entfernen der Haarwurzel

Doch welche Möglichkeiten davon eignen sich auch für den Intimbereich? Und worauf ist zu achten?

Schamhaarentfernung

Unterschied Epilation Depilation

Weil es bei den beiden Begriffen immer wieder zu Mißverständnissen kommt, anbei kurz die Erklärung der beiden Begriffe:

Bei der Depilation handelt es sich um Verfahren der Haarentfernung, bei denen nur der sichtbare Teil des Haares außerhalb der Haut entfernt wird, bestes Beispiel ist die Rasur. Dabei wird das Haar abrasiert, wächst aber immer wieder nach, weil die Haarwurzel davon nicht berührt ist. Beliebt ist auch der Einsatz von chemischer Enthaarungscreme. Beide Methoden sind einfach im Gebrauch und absolut schmerzfrei. Allerdings wächst das Haar innerhalb kurzer Zeit wieder nach.

Im Unterschied zur Depilation wird bei der Epilation das Haar mitsamt der Haarwurzel entfernt, entweder temporär oder permanent. Bei der temporären Haarentfernung wird das Haar samt Wurzel ausgerissen/entfernt. Das Haar wächst jedoch im Haarfollikel nach einiger Zeit nach. Bei der permanenten (dauerhaften) Epilation etwa mittels Laser- und Lichtbehandlungssysteme bzw. Elektroepilation wachsen die Haare dann zumindest über einen Zeitraum von mehreren Monaten (in Deutschland sind etwa 8 Monate bei der Begriffsverwendung vorgesehen) nicht nach. Die Worte „dauerhaft“ und „permanent“ bedeuten daher auch bei diesen Epilationsverfahren in der Regel nicht „für immer“.

Depilation

Der Klassiker zur Entfernung des ungewünschten Haars im Intimbereich ist wohl die Intimrasur – ob Mann oder Frau es ganz glatt mag, oder lieber einen kleinen ‚Landestreifen‘ stehen lässt, ist dabei reine Geschmackssache. Bei der Intimrasur – bitte immer ‚nass‘ mit Rasierschaum oder Rasieröl, sonst wird die Haut zu sehr gereizt – auf frische und scharfe Klingen achten, die nur von einer Person benutzt werden sollen. Sollten Sie ungeübt sein: Zeit lassen, oder sich helfen lassen! Schnittwunden im Intimbereich sind schmerzhaft und unangenehm!

Mit dem Haarwuchs und nicht dagegen zu rasieren vermindert die Gefahr von Pickeln, die beim Nachwachsen der Haare leider recht häufig auftreten.

Wer stark unter Pickeln leidet, kann für die Intimrasur auch einen Enthaarungsschaum verwenden: es geht schnell und einfach, auch Motive sind leicht ‚erzeugbar‘ und Pickel – wenn man keine Unverträglichkeit auf das Produkt hat – selten.

Eine weitere Methode der Depilation stellen Enthaarungscremes dar. War diese Methode bis vor einigen Jahren aufgrund der Unverträglichkeit der relativ scharfen Cremesubstanzen im Intimbereich noch selten, gibt es mittlerweile Präparate, die auch dank des Einsatzes von natürlichen Pflegestoffen wir Arnika und Aloe Vera von empfindlichen Anwendern vertragen werden.

Epilation

Epilieren kann man mit Wachs oder Zucker – in Kosmetikkreisen als ‚waxing‘ oder ‚sugaring‘ bekannt.

Waxing: heißes Wachs auf jene Hautstellen, die man sich haarfrei wünscht auftragen, Vliesstreifen auflegen und ruckartig gegen die Haarwuchsrichtung abziehen. Nachteil: Tut weh, Mindesthaarlänge 5 mm, Vorteil: hält recht lange!

Beim Sugaring wird eine klebrige Paste aus Zucker, Zitronensaft und Wasser eher kleinflächig aufgetragen und in Wuchsrichtung wieder abgezogen. Die Methode ist sanfter, allerdings dauert die Behandlung wegen der Kleinflächigkeit länger. Vorteil: Sugaring ist ab einer Haarlänge von drei Millimetern möglich und eignet sich auch für festere Haare (zum Beispiel für die Bikinizone).

Zerstörung der Haarwurzel

Lasern verspricht dauerhafte Haarentfernung – allerdings nur für dunkles Haar auf heller Haut. Der Laser dringt bis in die Haarwurzel und verödet das Haarversorgungsgefäß, worauf das Haar abstirbt.

Haarentfernung mittels Laser ist allerdings teuer und aufwändig, da mehrere Sitzungen notwendig sind. Achten Sie zudem darauf, dass Sie sich nur in Händen von Laser-erfahrenen Profis begeben, da auch Nebenwirkungen wie Pigmentveränderungen der Haut nicht ausgeschlossen sind,

Sie sehen, die Entscheidungen sind haarig und bei jeder Methode kann man ein Haar in der Suppe finden – manche Methoden sind so teuer, dass man denkt, da fresse einem jemand die Haare vom Kopf, aber letztlich sind das alles Haarspaltereien ;-).

Egal, ob Sie sich am Kopf mehr und dichtere Haare wünschen, oder an anderen Körperstellen weniger Haar das Wunschziel ist: Methoden gibt es viele. Probieren Sie doch einfach aus, was für Sie am besten passt!

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